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Kilianeum-Haus der Jugend als Anwalt der Zukunftschancen junger Menschen

Würzburg (POW). „Wir konnten den Stromverbrauch im Vergleich zu 2001 um fast 20 Prozent senken und haben allein im vergangenen Jahr über 10.000 Euro an Betriebskosten gespart.“ Erfolge des konsequenten Umweltmanagements im Kilianeum-Haus der Jugend konnte Umweltmanagement-Beauftragter Alexander Kolbow bei einem „Umwelttag“ im Cafe Domain vor über 60 Mitarbeitern und Gästen präsentieren.

Bei der Heizung konnte der Verbrauch um elf Prozent verringert, das Wohlbefinden für die Mitarbeiter dabei noch gesteigert werden. „Das Beseitigen von Schwachstellen etwa an undichten Fenstern, regelmäßige Überprüfung der Steuerung und achtsames Nutzerverhalten haben zu diesem Ergebnis beigetragen“, dankte Kolbow allen Nutzern im Haus. Zwei Regenwasser-Zisternen zum Bewässern der Außenanlagen verringern den Verbrauch beim Trinkwasser, der Papiereinkauf wurde auf Recyclingpapier umgestellt.

Noch bedeutsamer als die eingesparten Kilowattstunden sei für das Umweltmanagement in einer kirchlichen Einrichtung, dass durch diese Taten der Schöpfungsglaube glaubwürdig sei und den unverzichtbaren Bewusstseinswandel fördere, lenkte der Sozialethiker Professor Dr. Markus Vogt (München) den Blick auf die pädagogische Relevanz des vorbildlichen Umweltengagements im Kilianeum. Bei Jugendlichen mangele es nicht an Wissen, sie suchten aber überzeugende Modelle für einen nachhaltigen Lebensstil. Hier hätten gerade kirchliche Jugendverbände seit langem mit viel Kreativität pädagogisch wertvolle Initiativen entwickelt – etwa beim bevorzugten Einkauf regionaler, ökologischer oder fair gehandelter Lebensmittel, im umweltschonenden Mobilitätsverhalten, durch Partnerschaftsprojekte mit Ländern des Südens und nicht zuletzt bei der Förderung erneuerbarer Energien und effizienter Technik.

Den binnen weniger Jahre auf 17 Prozent gesteigerten Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromgewinnung stellte Bundestagsabgeordneter Hans-Josef Fell in einem leidenschaftlichen Plädoyer für konsequentes Umsteuern in der Lebens- und Wirtschaftsweise heraus: „Wer – wie wir in Deutschland – auf erneuerbare Energien umsteigen könnte, aber nicht umsteigt, missachtet die Verantwortung für die Schöpfung.“ Die Abtei Münsterschwarzach sei ein fantastisches Beispiel, was möglich sei, wenn Christen ihre Spiritualität leben: „Die Benediktiner haben die Energieversorgung binnen acht Jahren vollständig umgestellt auf Kohlendioxid-neutrale Energieträger wie Holz aus der Region, Biomasse, Sonne, Wind- und Wasserkraft“, sagte Fell.

Würzburgs Bürgermeister Dr. Adolf Bauer erinnerte an Emilia Müller, seinerzeit Staatssekretärin im Bayerischen Umweltministerium, die vor fünf Jahren – bei der erstmaligen Verleihung des „Europa-Diploms“ im Umweltmanagement – die Vorbildfunktion kirchlicher Einrichtungen und die Strahlkraft ihres Umweltengagements für Bürger und Wirtschaft betont hatte. „Ob im Bereich der Stadt Würzburg oder des Bistums – wir müssen uns den Erfordernissen des Klima- und Umweltschutzes stellen“, sagte Bauer. Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder, früher selbst in der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) aktiv, dankte für „solche unverzichtbaren Initiativen im vorpolitischen Raum“ und sicherte deren weitere Unterstützung zu.

Starkes Interesse weiterer Einrichtungen im Bistum an Umweltmanagement stellte Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter des Bistums Würzburg, fest. Bundesweit habe das Bistum Würzburg in Sachen „Kirchliches Umweltmanagement“ einen guten Ruf, zu dem auch die Geschäftsstelle des Diözesan-Caritasverbandes mit seinem mustergültigen Qualitäts- und Umweltmanagement beitrage.

In Workshops befassten sich die Teilnehmer am Nachmittag mit den Themen „Umwelt- und sozialverträgliche Mobilität“, „Nachhaltiges Investment“, „Zukunftsfähiges Deutschland“ und „Mein ökologischer Fußabdruck“. „Als Anwalt der heute jungen Menschen werden wir weiterhin unbequem bleiben und wollen möglichst viele für konsequenten Klima- und Umweltschutz begeistern“, versicherte Diözesanjugendpfarrer Thomas Eschenbacher, Rektor des Kilianeums.